Gestern gaben Nordnet und die OnVista Bank in einer gemeinsamen Pressemitteilung bekannt, dass Nordnet sich aus dem deutschen Markt zurückzieht und das Broker-Geschäft an die OnVista Bank verkauft.
„Nordnets Vision besteht darin, die führende Sparbank im Norden zu werden. Daher ist dies für uns der nächste, logische Schritt; nachdem wir bereits vor kurzem unsere Betriebstätigkeit in Luxembourg niedergelegt haben. Ich bin sicher, dass unsere Kunden bei der deutschen OnVista Bank sehr gut aufgehoben sind“, so Nordnets CEO Carl-Viggo Östlund.
Betroffen sind rund 10.000 deutsche Kunden des skandinavischen Online-Brokers. Die Nordnet-Depots werden zum 1. November 2010 an die OnVista Bank übertragen.
Was bedeutet das für die Kunden von Nordnet?
Zur Zeit werden in diversen Online-Foren rege Diskussionen geführt. Die Nordnet Bank war auf aktive Trader spezialisiert und bestach mit zum Teil sehr günstigen Konditionen. Trader schätzen an dem schwedischen Broker insbesondere den günstigen Xetra-Handel und die professionelle Handelssoftware Wintrade inklusive Realtime-Kursversorgung.
Die OnVista Bank, selbst auf aktive Trader spezialisiert, garantiert nun allen Nordnet-Kunden die bisherigen Konditionen für mindestens 1 Jahr. Auf der Abwicklungsseite besitzt die OnVista Bank mit der GTS-Handelssoftware eine der professionellsten Systeme am Markt. Durch die Verzahnung mit dem Finanzportal OnVista.de ergeben sich zudem zahlreiche Synergieeffekte für Nutzer des Portals (Trading direkt aus dem Snapshot heraus).
Ein Wermutstropfen ist für einige allerdings die Abgeltungssteuer. Die Nordnet Bank mit Sitz in Schweden, führte diese für Ihre Kunden nicht ab. Die OnVista Bank mit Sitz in Deutschland dagegen führt nach jedem Verkauf die Abgeltungssteuer ab, sofern der persönliche Freistellungsauftrag ausgeschöpft ist. Dafür ist die OnVista Bank Mitglied im deutschen Einlagensicherungsfonds und Einlagen sind darüber mit über 3 Mio. Euro abgesichert.
Jede Betrachtung hat also zwei Seiten. Unser Tipp: Nichts überstürzen! Zunächst einmal zu den gewohnten Nordnet-Konditionen weiterhandeln und dabei die OnVista Bank auf Herz und Nieren überprüfen.
Update: hier gibt es ein interessantes Interview mit dem CEO der OnVista-Bank „Alles bleibt besser!“.
Update 2: hier möchte ich noch einen wirlich interessanten Blog-Artikel verlinken
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