Bald ist der Frankfurter Parketthandel nur noch Geschichte. Ein Jahr früher als ursprünglich geplant wird der Parketthandel eingestellt. Der letzte Handelstag am Frankfurter Parkett ist der 20.05.2011.
Was ändert sich für den Anleger?
Schon jetzt laufen 94% des Wertpapierhandels in Frankfurt über das elektronische Handelssystem Xetra. Das Parkett hatte zuletzt hauptsächlich noch eine Bedeutung im Handel mit einigen Nebenwerten. Diese Nebenwerte werden zum Start am 23.05.2011 vollständig in das Xetra-System integriert.
Aus Sicht von Kleinanlegern hat der Xetra-Handel den Nachteil, dass es zu Teilausführungen kommen kann. In diesem Fall wird eine Order in mehrere Tranchen zerlegt und ausgeführt. Dies ist immer dann ärgerlich, wenn die Bank oder Onlinebroker dafür gesonderte Gebühren in Rechnung stellt. Die Börse selbst stellt keine zusätzlichen Gebühren in Rechnung. (weitere Infos zu Teilausführungen)
Die Deutsche Börse als Betreiber argumentiert, dass durch die Komplettumstellung auf Xetra beispielsweise auch ausländischen Anlegern die Chance eröffnet wird, deutsche Nebenwerte zu handeln. Diese waren bisher aus Kostengründen nur vereinzelt an das Parkettsystem Xontro angeschlossen und mussten Nebenwerte telefonisch ordern. Mit Xetra wird diese Hürde wegfallen und damit vielleicht auch Nebenwerte für ausländische Investoren interessanter machen.
Personaleinsparungen hat die Umstellung nicht zur Folge. Die bisher auf dem Parkett eingesetzten Händler (die Kursmakler) bleiben räumlich wo sie sind. Sie sollen auch im Xetra-Handelssystem für einen reibungslosen Handel sorgen, indem sie z.B. Nebenwerte in denen wenig Handel stattfindet, in ein eigenes Depot übernehmen.
Handelszeit
Einzig bei der Handelszeit gibt es einen spürbaren Unterschied. Konnte auf dem Parkett bisher zwischen 9:00 Uhr und 20:00 Uhr gehandelt werden, sind die Handelszeiten auf Xetra auf 9:00 Uhr bis 17:30 Uhr begrenzt. Hier ist die Deutsche Börse gefordert, die Handelszeiten zügig auszubauen.