Ab sofort können auch bei der DAB-Bank CFDs (Contracts for Difference) gehandelt werden. Dies gab die Bank vor einigen Tagen per Pressemitteilung bekannt. Wir haben uns den CFD-Handel dort näher angeschaut. Lesen Sie hier unsere Einschätzung.
Der CFD-Markt wurde in Deutschland lange Zeit von angelsächsischen Anbietern wie IG und CMC Markets dominiert. Seit 2010 haben aber auch die deutschen Onlinebroker das Geschäft mit den hochgehebelten Finanzderivaten entdeckt. Der erste deutsche Onlinebroker war die Flatex AG aus Kulmbach, die den Handel mit CFDs anbot. Es folgten der Sparkassen Broker und die Comdirect. Der Sparkassenbroker setzt bei der Abwicklung bzw. als Marketmaker auf die CefDex, die auch die Abwicklung für Flatex übernehmen. Die comdirect hat über die Konzernmutter Commerzbank einen Marketmaker im eigenen Haus gefunden. Letztes Jahr stieg dann auch die OnVista Bank in den Handel mit CFDs ein und setzte dabei ebenfalls auf eine WhiteLabel-Lösung der Commerzbank. Nun wird das Feld komplettiert durch das neue Angebot der DAB Bank.
Jedoch ist es nicht so, dass die dortigen Kunden auf hochgehebelte Produkte bisher verzichten mussten. Im Gegenteil, die DAB Bank hatte schon 2012 das sog. Margin Trading gestartet, bei dem Futures und Währungspaare hochgehebelt gehandelt werden können. Zudem wurde für eher kleinere Depots die Plattform LOGOS gestartet. Hier konnten mit kleinem Einsatz Finanzwetten plaziert werden. Marketmaker bei LOGOS ist die italienische Tochter der DAB Bank Fineco.
Auf die vorgenannten Systeme setzt nun das neue CFD Trading bei der DAB Bank auf. Das heisst, um CFDs bei der DAB Bank handeln zu können, muss ein sog. Margin Konto eröffnet werden. Dieses ist kostenlos. Innerhalb des Margin-Kontos kann der Kunde dann auswählen, ob er Futures an der Eurex, Devisen oder eben CFDs handeln möchte.
Zur Auswahl stehen derzeit CFDs auf 20 Indexe (DAX, Dow Jones etc.) sowie auf 100 deutsche und internationale Aktien. Damit ist die Auswahl an CFDs bei der DAB Bank definitv kleiner als bei den Wettbewerbern. Es fehlen z.B. CFDs auf sämtliche Rohstoffe wie Gold, Öl etc. Positiv ist, dass der Hebel bei den vorhandenen CFDs in der Spanne von 1% bis 100% in vorgegeben Schritten frei einstellbar ist. Bei 1% Margin beträgt der Hebel 100 und es wäre beim derzeitgen DAX-Stand eine Margin von ca. 90€ für einen DAX-CFD zu hinterlegen. Weniger riskofreudige Anleger können den Hebel aber auch verringern.
Im Vergleich mit anderen Abietern ergibt sich aber noch eine wichtige Besonderheit. Es können derzeit ausschließlich Intraday-Positionen eingegangen werden. Es ist demnach nicht möglich, eine CFD-Position über Nacht zu halten. Wer es dennoch versucht, dessen Position wird am Ende des Handelstages automatisch glatt gestellt. Damit ist die gefürchtete Nachschusspflicht entschärft, diese kann bei extremen Kursschwankungen eintreten, die z.B. bei extremen Ereignissen über Nacht eintreten können (z.B. Fukuschima). Auf der anderen Seite entsteht der Nachteil, das ins Minus gerutschte Positionen nicht mehr „ausgesessen“ werden können. Es muss also am Abend im negativen Szenario ein Verlust realisiert werden. Dieser Punkt scheint aber nicht durch die DAB Bank in Stein gemeisselt zu sein. Möglich, dass in der Zukunft auch der Overnight-Handel für CFDs bei der DAB Bank möglich sein wird.
Die Gebühren bewegen sich im üblichen Rahmen. Beim Handel mit Index-CFDs wird keine gesonderte Gebühr erhoben, dies „versteckt“ sich in dem Spread zwiwschen Brief und Geldkurs. Bei der DAB Bank beträgt dieser 2 Punkte. Für den Handel mit Aktien-CFDs werden pasuchal 4,95€ pro Order fällig, unabhängig wieviele Aktien-CFDs gekauft werden.
Fazit:
Insgesamt hinterlässt die Handelsapplikation und der CFD-Handel bei der DAB Bank einen guten Eindruck. Wer sich dafür interessiert, sollte ein kostenloses Margin-Konto bei der DAB Bank eröffnen. Ein Demokonto gibt es leider noch nicht. Eine Guided Tour wird aber derzeit entwickelt.
Bei all der Euphorie um CFDs sollte aber nicht vergessen werden, dass der Kunden-Zuspruch in dem Segment derzeit stagniert. Einer der bisherigen Marktführer in Deutschland, marketindex von der RBS hat sogar im November sein Geschäft dicht gemacht.
Hallo Thomas,
ein sehr interessanter Artikel.
Allgemein finde ich Deine Berichte und Internetseiten sehr gut, leserlich und super leicht verständlich, nachzuvollziehen.
Weiter so.
Herzlichen Dank für die guten Informationen, im Broker-Bereich.
Wirst Du auch bald noch mehr über Forex (Broker) und den automatischen Handel berichten.
Mich würde vor allem interessieren welche Arten von automatischem Handel dem interessierten Privatanleger zur Verfügung steht, ich kenne nur den Signalhandel und den automatischen Handel auf „Metatrader“ mit Bots/Expert´s.
Herzliche Grüße
Marco
und ein immer weiter so.
Hi Marco, vielen Dank für Dein Feedback. Der Forexhandel und automatische Tradingsysteme kommen hier im Blog nur wenig vor. Das wird sich auch nicht ändern, da ich persönlich nur wenig Bezugspunkte zu diesen Themen habe.