Die europäischen Banken setzen auf eine baldige Zinswende der EZB. Nun hat die ING als erste Bank öffentlichkeitswirksam mitgeteilt, dass sie den Freibetrag für Guthaben auf dem Extra-Konto und dem Girokonto ab Juli 2022 von 50.000€ auf 500.000€ erhöhen wird. Damit dürfte dann für 99% der ING-Kunden das lästige Verwahrentgeld von -0,50% p.a. entfallen.
Damit geht die ING eine Wette darauf ein, dass die EZB im Juni 2022 den ersten Zinsschritt seit 2016 verkünden könnte. Dann wären Negativzinsen auf Kundeneinlagen generell passé.
Bisher erheben fast noch sämtliche Banken und Broker ein entsprechendes negatives Verwahrentgeld für Kundeneinlagen. Lediglich die Neobroker Trade Republic und Scalable Capital verzichten schon jetzt darauf.
Update August 2022: Mittlerweile haben die meisten uns bekannten Broker die bisher geltenden Regelungen für Verwahrentgelte außer Kraft gesetzt und entweder die Freigrenze auf 500.000€ erhöht oder die negativen Verwahrzinsen komplett abgeschafft. Die Consorsbank geht noch einen Schritt weiter und bietet einen Tagesgeldzins von 0,50% p.a. an (Zinsgarantie 6 Monate mit der Möglichkeit, diese um weitere 6 Monate zu verlängern).