onvista bank nimmt keine Neukunden mehr (dauerhaft)

Das ist ein Hammer! Wie brokerexperte.de zuerst berichtete, wird die onvista bank sogar mittelfristig ihren Geschäftsbetrieb einstellen. Seit 2024 werden bereits keine Neukunden mehr angenommen.

Was bedeutet das ?

Für Interessenten der onvista bank zunächst einmal nur, dass sie dort kein Depot mehr eröffnen können.

Für Bestandskunden bedeutet es, dass sich diese darüber Gedanken machen müssen, was ist, wenn der Geschäftsbetrieb wirklich eingestellt werden sollte – wovon aus mehreren Gründen auszugehen ist.

Die Geschichte der onvista bank geht so: sie hat ihren Sitz in der Bankenstadt Frankfurt. Seit den Nullerjahren wurde sie von einer französischen Bankengruppe geführt, die zur Société Générale gehört. Diese betrieb früher neben dem Broker auch noch das Finanzportal onvista.de. 2017 wurde beides (die onvista bank und das Finanz-Portal) an die comdirect verkauft und dort als Low-Cost-Marke weitergeführt.

Eine Migration auf die Systeme der comdirect wurden nie vorgenommen. Die onvista bank läuft weiterhin auf den Systemen der alten französischen Eigner.

Wann wird der Geschäftsbetrieb eingestellt?

Darüber gibt es keine offiziellen Verlautbarungen. Auf brokerexperte.de wird angenommen, dass der Geschäftsbetrieb wahrscheinlich nicht vor 2025 eingestellt werden wird.

Für eine Einstellung sprechen folgende Hinweise:
Weil es sich bei comdirect und onvista bank um komplett unterschiedliche Kernbank-Anwendungen handelt, bei denen die der onvista bank auch noch bei dem alten französischen Eigner liegen, ergeben sich keinerlei Synergien zwischen den beiden Broker-Marken.

Aktuell scheint die onvista bank Bestandskunden anzusprechen, um sie gegen eine Prämie von 150€ zu einem Depot-Umzug zur comdirect zu bewegen. Bei der Marketing-Kampagne gibt es die Aussage der Bank, dass diese „den Geschäftsbetrieb mittelfristig einstellt„.

Update 25.01.24: Heute hat die onvista bank ihre Kunden offiziell darüber informiert, dass der Geschäftsbetrieb Ende 2025 eingestellt wird. Eine offizielle Begründung gibt es auch:

Die Commerzbank AG hat sich in der künftigen Geschäftsausrichtung für eine Zwei-Marken-Strategie entschieden und wird sich auf die Marken Commerzbank und comdirect konzentrieren.

Warum nimmt die onvista bank keine Neukunden mehr an?

Über die Hintergründe kann ich nur spekulieren. Die onvista bank wird auf ca. 250.000 Kunden geschätzt. Das scheint dem neuen Eigner Commerzbank aber zu wenig zu sein, um sich diese Komplexität weiter leisten zu wollen. Außerdem fehlt es wohl auch an der Vision, wohin es mit der onvista bank gehen sollte. In den Boom-Jahren 2020, 2021 und 2022 wird die Beteiligung sicher Gewinne abgeworfen haben. Aber nun in stagnierenden Märkten mit intensivem Wettbewerb um Neukunden, gibt es keine Zukunft für die Marke onvista bank.

Das onvista.de Finanzportal ist natürlich nicht davon betroffen. Das Portal und der Broker sind schon seit Jahren zwei komplett unabhängige Unternehmen.

Was sollten Neu- und Bestandskunden nun tun?

Neukunden müssen sich für einen anderen Broker entscheiden. Die onvista bank hat ein interessantes Leistungsportfolio mit sämtlichen Wertpapierarten von der Aktie bis zum Future. Im Vergleich zu den Volumenbrokern bringt die onvista bank mit ihrem Festpreismodell von 7,00€ pro Trade einen deutlichen Preisvorteil bei ähnlicher Leistung.

Der Broker, der dem Preis-/Leistungsverhältnis am nächsten kommt, ist Flatex. Hier gilt ebenso ein Festpreismodell von 7,90€ pro Trade. Dazu gibt es aber viele Rabatte auf die Standardkondition, wie z.B. dass Neukunden 36 Monate lang für rabattierte 3,00€ handeln können. Das Handelsangebot ist mit Aktien, Anleihen, ETF, Fonds, Derivaten sehr ähnlich. Lediglich Future & Options Trader schauen bei Flatex in die Röhre. Aber das ist eine wirklich ganz kleine Minderheit, die diese Termingeschäfte bei der onvista bank gehandelt haben.

Eine weitere Alternative ist der Newcomer Traders Place. Dieser wurde erst 2023 in Bayern gegründet, dahinter stehen erfahrene Gründer aus Österreich, die dort bereits erfolgreiche Broker aufgebaut haben. Bei Traders Place werden auch alle gängigen Wertpapiergattungen (Aktien, ETF, Fonds, Anleihen, Derivate) gehandelt. Dafür stehen über 40 Handelsplätze zur Verfügung. Das gibt es vom Umfang bei Flatex natürlich auch, nur das Traders Place preislich jeden Handelsplatz von Flatex unterbietet. Los geht es hier bereits ab 0,00€ am Handelsplatz gettex (bei einem Mindestordervolumen von 500€, sonst 3,00€).

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Autor:Thomas

hat früher bei einem Online-Broker gearbeitet. Berichtet hier über Neukundenaktionen, Vor- und Nachteile bestimmter Broker, Konditionsmodelle und Trading-SetUps.mein Depotvergleich der Top-Broker

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